Sehr geehrte Unternehmerin, sehr geehrter Unternehmer,

geht es Ihnen auch so? Ich kann die üblen Nachrichten und trüben Prophezeiungen nicht mehr hören. Ja, die wirtschaftlichen Aussichten und die Stimmung sind – in manchen Branchen, wohlgemerkt – schlecht, aber vom Jammern werden sie auch nicht besser.

Also beschäftigen wir uns zur Abwechslung mit den guten Botschaften: Noch nie sind so wenige Kinder verhungert, noch nie gab es so wenig Arme oder Opfer von Naturkatastrophen auf der Welt. Noch nie waren die Bildung, die Lebenserwartung und der Wohlstand global so hoch wie heute. Was dieses Wunder innerhalb von nur rund 100 Jahren vollbracht hat, nennt man Marktwirtschaft, manche sagen Kapitalismus dazu. Weil wir Verantwortung für unsere Nächsten übernehmen wollen, wurde daraus die soziale Marktwirtschaft. Und aus Respekt vor Natur und Umwelt sprechen wir seit langem von der „ökosozialen Marktwirtschaft“. Dieses Modell der leistungsorientierten Zusammenarbeit von UnternehmerInnen und MitarbeiterInnen zum beiderseitigen Erfolg ist eine Errungenschaft, deren Tragweite heute gerne – und oft mit voller Absicht – unterschätzt wird.

Wie jedes Jahr feiern wir am 1. Mai den Tag der Arbeit. Und ebenso wollen wir auch heuer wieder dieses Gedenken an die Ursprünge der Arbeiterbewegung vervollständigen durch den Tag der Arbeitgeber am 30. April. Denn bei vollem Respekt vor der historischen Würdigung dieses „Kampftags“ erlauben wir uns alljährlich den augenzwinkernden Hinweis:

» Was wäre denn der „Tag der Arbeit“ ohne ArbeitGEBER?

Nur gemeinsam können wir erfolgreich sein und Leistungen zum eigenen, aber auch zum Wohle der Gesellschaft erbringen. Dass auch in schwierigen Zeiten für Arbeit, Einkommen, Kaufkraft, Wohlstand

und Sicherheit in Kärnten gesorgt ist, verdanken wir den mehr als 38.000 Unternehmerinnen und Unternehmern sowie ihren über 190.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Denn ohne funktionierende Betriebe und ohne lebendigen Arbeitsmarkt läuft auf lange Sicht gar nichts: keine Steuereinnahmen, kein leistungsfähiges Gesundheits- und Bildungssystem, keine komfortable soziale Absicherung – und auch kein arbeitsfreier „Tag der Arbeit“.

Danke an die qualifizierten, engagierten Mitarbeiter in den Kärntner Betrieben; danke an die tatkräftigen, mutigen Arbeitgeber, die tagtäglich Unternehmergeist beweisen. Und danke an die vielen kreativen Ein-Personen-Unternehmen, die einen ganz wichtigen Arbeitsplatz geschaffen haben: ihren eigenen.

Herzlichst, Ihr

Jürgen Mandl, MBA
Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten
und Unternehmer wie Sie